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Brückenabbau in Wittibreut

Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass die verheerende Flutkatastrophe vom 1. Juni 2016 große Zerstörungen in Simbach am Inn und im umliegenden Landkreis Rottal-Inn verursacht hat. Unter anderem war damals auch die Überführung der Kreisstraße PAN 4 über den Fatzöder Bach bei Wittibreut zerstört und die Straßenverbindung unterbrochen worden. Im Auftrag des Landkreises hatte das THW Freising mit seiner Fachgruppe Brückenbau an dieser Stelle damals eine Bailey-Behelfsbrücke errichtet.

Die Kosten für diesen Einsatz – wie auch für die beiden anderen Behelfsbrücken in Obersimbach und bei Zeilarn – wurden komplett vom Bund getragen, so dass dem Landkreis und den Kommunen dadurch keine finanziellen Belastungen entstanden sind. Gleiches gilt für die Mietkosten für das eingesetzte Brückenmaterial.

Da jetzt die Vorbereitungen für einen dauerhaften Neubau der Überführung abgeschlossen sind, erhielt das THW Freising nun den Auftrag, die gut 30 Meter lange Behelfsbrücke wieder abzubauen, um die Bauarbeiten an dieser Stelle zu ermöglichen.

Am Freitag, den 19. Mai, begann eine dreizehnköpfige Vorausgruppe des THW Freising mit den vorbereitenden Arbeiten für den Rückbau der Behelfsbrücke. Der Einsatz in Wittibreut begann für die ehrenamtlichen Helfer dann auch gleich mit einem sehr positiven Erlebnis: Plakate am Pfarrheim begrüßten die Freisinger THWler auf das freundlichste. Schon beim Aufbau-Einsatz waren wir in Wittibreut unglaublich gastfreundlich aufgenommen worden. Und auch beim jetzigen Abbau wiederholte sich das. Ein ganz herzliches Dankeschön an Bürgermeister Ludwig Gschneidner, Pfarrer Joachim Steinfeld und die Wittibreuter!

Zunächst wurde von den Freisinger Brückenbau-Spezialisten der Fahrbahnbelag aus Holz von der Brücke entfernt. Dazu wurde der 15 cm starke Belag mit der Motorsäge in gut drei Meter lange Tafeln getrennt und anschließend mit dem Schwenklader abtransportiert. Parallel dazu wurde die für die Demontage der Brücke erforderliche Rollbahn eingerichtet. Wegen der ansteigenden Straße musste die Rollbahn knapp einen Meter über dem Niveau der Brücke liegen. Dann wurde das „jenseitige“ Ende der Bailey-Brücke – immerhin noch gut 50 Tonnen schwer – mit Hilfe von Zahnstangenwinden auf diese Höhe angehoben und der 18 Meter lange und etwa fünf Tonnen schwere Vorbauschnabel montiert. Gegen 23 Uhr konnten diese Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.

Am Samstag wurden die Helfer der Vorausgruppe durch weitere Kräfte aus Freising sowie aus den Ortsverbänden Simbach am Inn und Eggenfelden verstärkt, so dass nun rund 40 THW-Helferinnen und -Helfer den eigentlichen Abbau der Brücke angehen konnten. Nachdem auch das „diesseitige“ Ende der Brücke auf die Höhe der Rollbahn angehoben war, wurde die Brücke mit der Seilwinde des Freisinger Autokrans rund 27 Meter zurückgezogen. Die Absicherung von der Gegenseite übernahm dabei der GKW 1 des OV Simbach mit seiner Seilwinde.

Jetzt begann die eigentliche Demontage der Brücke. Dazu wurden mit dem Autokran einzelne Baugruppen aus der Brücke herausgehoben und auf der Straße abgelegt. Dort wurden sie dann von einem zweiten Demontagetrupp in die einzelnen Bauteile zerlegt. Die Bauteile wurden dabei direkt transportfertig gestapelt, so dass parallel zu den Abbauarbeiten der Rücktransport nach Freising erfolgen konnte. Dazu kamen neben Fahrzeugen und Anhängern des OV Freising auch der Sattelzug des THW-Landesverbandes Bayern sowie je ein Tiefladergespann der Ortsverbände Simbach und Eggenfelden zum Einsatz.

Am Samstagabend gegen 23 Uhr wurden die Arbeiten dann unterbrochen und am Sonntagmorgen wieder aufgenommen. Am Sonntagnachmittag gegen 17:00 konnten dann die letzten Demontagearbeiten abgeschlossen werden. Die letzten Aufräumarbeiten dauerten dann noch knapp drei Stunden, so dass die letzten Freisinger Helfer gegen 22:30 wieder in Freising eintrafen.

Für die Helferinnen und Helfer des THW Freising war dieser Einsatz trotz aller damit verbundener Anstrengung wieder eine sehr motivierende Erfahrung. Nicht zuletzt auch durch die großartige Unterstützung, die wir von Seiten der anderen Ortsverbände und der Wittibreuter Bevölkerung erfahren haben. Nochmal ein herzliches Dankeschön an alle!

Bericht: Fischer – Fotos: Dr. Drechsler (4), Fischer (15), Wüst (1)