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Abstützeinsatz nach Brand in Raffinerie

Eine Explosion und ein nachfolgender Brand haben in der Nacht zu Freitag, den 17. Januar zu erheblichen Schäden an einer Teilanlage einer Raffinerie in Neustadt an der Donau geführt. Nachdem zahlreiche Feuerwehren zunächst den Brand unter Kontrolle gebracht und schließlich gelöscht hatten, wurde durch den ebenfalls im Einsatz befindlichen THW-Ortsverband Kelheim der Baufachberater des THW Freising nachalarmiert, um bei der Einschätzung der Standsicherheit der beschädigten Anlagenteile zu unterstützen.

Eine umfangreiche Erkundung vor Ort ergab schließlich, dass eine so genannte Prozesskolonne mit einer Höhe von ca. 20 Metern nicht mehr zuverlässig standsicher war. In der Folge wurde dann der Ortsverband Freising mit seiner Abstützkomponente „ASH“ (Abstützsystem Holz) alarmiert, um die angeschlagene Kolonne zu sichern, so dass die weiteren Arbeiten vor Ort ohne zusätzliche Gefährdung durch ein späteres Umstürzen möglich werden.

Im Verlauf des darauffolgenden Tages errichteten deshalb rund 35 Freisinger Einsatzkräfte einen rund 7,5 Meter hohen Strebstützbock. Diese Holzkonstruktion musste bereits bei der Vormontage passgenau an den beschädigten Anlagenteil angepasst werden, eine Aufgabe, die eine vorherige präzise Vermessung des beschädigten Anlagenteils erforderte.

Auch das Einheben der vormontierten Konstruktion an die endgültige Position mit Hilfe des Freisinger Mobilkrans stellte sich als anspruchsvoll und zeitraubend heraus. Schließlich musste sie passgenau positioniert werden, dabei durften aber keine zusätzlichen Kräfte auf das geschädigte Bauwerk ausgeübt werden.

Insgesamt zogen sich diese Arbeiten rund zwanzig Stunden bis in den frühen Sonntagmorgen. Aufgrund der vor Ort ausgetretenen Stoffe mussten die Arbeiten im gesamten Schadensbereich mit angelegter persönlicher Schutzausstattung erfolgen. Zusätzlich wurde die Prozesskolonne fortlaufend mit Hilfe des Einsatzsicherungssystems ESS des THW Berchtesgadener Land überwacht. So konnte sichergestellt werden, dass eventuelle Bewegungen im Bauwerk rechtzeitig erkannt werden und die Einsatzkräfte vor Ort bei Gefahr gewarnt werden und sich zurückziehen können.

Insgesamt ein anspruchsvoller und vor allem auch kräftezehrender Einsatz, den die Ehrenamtlichen dank des hohen Ausbildungsstandes und der hervorragenden Motivation erfolgreich und vor allem auch sicher abwickeln konnten.

Ein herzliches Dankeschön geht an die anderen vor Ort beteiligten Einsatzorganisationen für die professionelle Zusammenarbeit und nicht zuletzt auch die gute Verpflegung.