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Ideelle Spezialisierung Abstützsystem Holz (IdS ASH) in Marktredwitz

25. bis 27.07.2025 – Die drei bayerischen Bergungsgruppen aus Freising, Marktredwitz und Weilheim mit der Ausstattung „Abstützsystem Holz“ übten bei der Ideellen Spezialisierung ASH in Marktredwitz gemeinsam das Abstützen von Gebäuden.

Dieses Jahr wurde die Übung vom Ortsverband Marktredwitz ausgerichtet. Aus Freising nahmen 15 Einsatzkräfte daran teil und rückten bereits am Freitag aus.
Am Samstag um 07:30 Uhr startete die praktischen Ausbildung. Für das Aufstellen der Strebstützen zur Ableitung von Kräften in den Boden und das Einheben der Sprengwerke – eine diagonale Abstützung z. B. für Zwischenräume zwischen Häusern in einer Häuserzeile – rückte der Freisinger Mobilkran am Samstag ebenfalls noch nach Marktredwitz aus.
Als Übungsobjekt stand ein viergeschossiges Wohnhaus in Marktredwitz zur Verfügung. Das Übungsszenario ging von einer Gasexplosion aus. Diese hatte bei einem viergeschossigen Gebäude die tragenden Wände beschädigt. Das direkt zwischen diesem und einem weiteren Nachbargebäude befindliche Haus – in dem sich gemäß Übungsannahme die Explosion ereignet hatte – war vollständig in sich zusammengefallen.

Nach der Begutachtung der Einsatzstelle und der Gebäude durch Baufachberater des Technischen Hilfswerks wurden die drei Ortsverbände mit dem Aufbau von zwei Strebstützen mit 10 m Höhe (2/3 der maximal möglichen Höhe) und 5 m Höhe (1/3 der maximal möglichen Höhe) sowie eines Sprengwerks zur vertikalen Abstützung zwischen den beiden benachbarten Gebäude beauftragt.

Wie in der Realität war der Arbeitsplatz an den Gebäuden äußerst begrenzt und nicht eben. Die Führungskräfte mussten also auf die Ordnung des Raums achten und Höhenunterschiede für den Aufbau der Strebstützen mussten mit Holz unterbaut werden.

Auch bei dieser Übung konnte die ASH-Ausstattung des THW seine größte Stärke ausspielen: Die Nutzung vorgefertigter Holzelemente. Diese werden in den Ortsverbänden hergestellt und als Bausatz gelagert. Vor Ort müssen diese Bauteile dann nach Plan zusammengefügt und verschraubt werden. Aus Sicherheitsgründen werden die Strebstützen immer auf einem freien Platz montiert und dann mit dem THW-Kran an das Gebäude herangehoben und eingebaut. Das reduziert die Zeit, die sich Einsatzkräfte im sogenannten Trümmerschatten aufhalten müssen auf ein Minimum.

Durch den Telelader des THW Marktredwitz wurde das Sprengwerk nach seiner Fertigstellung zwischen die beiden Gebäude eingehoben. Maximal passgenau. Hier wurde auf die Befestigung des Sprengwerks an den Gebäuden verzichtet, um Schäden zu vermeiden.

Die errichteten Abstützungen wurden in einem Rundgang gemeinsam begutachtet, Herausforderungen diskutiert und Verbesserungsmöglichkeiten besprochen. Abordnungen der örtlichen Feuerwehren begleiteten die Ausbildung mit großem Interesse.

Dank der regelmäßigen Übung und der mittlerweile deutlich verbesserten Fahrzeug und Anhängersituation im Ortsverband Freising ist es möglich, die ASH-Komponente in unter 45 Minuten zu verladen und von Freising aus auszurücken. Im Realeinsatz wird vor der Anforderung fast immer ein THW-Baufachberater angefordert, der sofort zur Einsatzstelle ausrückt.