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Bau einer Bailey-Behelfsbrücke

12,25 Meter lang, rund 13 Tonnen schwer und bis 30 Tonnen belastbar – das sind die Daten einer Behelfsbrücke, die 17 THW-Einsatzkräfte der Fachgruppe Brückenbau des Ortsverbandes Freising und des Ortsverbandes München-Land am vergangenen Samstag errichteten.

Grund der Anforderung war dieses Mal keine Katastrophe wie im Sommer 2016 im Landkreis Rottal-Inn. Umfangreiche Baumaßnahmen auf dem Campus der Technischen Universität München in Garching machten den vorübergehenden Bau einer Baustellen- und Rettungszufahrt erforderlich. Und da die vorhandene Brücke über den Wiesäckerbach nur für Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer ausgelegt war, wandte sich das Staatliche Bauamt mit einer entsprechenden Anfrage an die Freisinger Brückenbau-Spezialisten.

Nachdem nun die vorbereitenden Arbeiten – das Erstellen der Fundamente für die Behelfsbrücke und die Demontage des Geländers der vorhandenen Brücke – durch die beauftragte Baufirma abgeschlossen waren, begannen die THW-Helferinnen und -Helfer am Samstagmorgen mit dem Einrichten der so genannten Rollbahn. Da die Behelfsbrücke im Vorschubverfahren gebaut werden sollte, wird sie zunächst auf Rollen montiert und anschließend an ihre endgültige Position geschoben. Trotz widriger Wetterverhältnisse konnte die Montage der zweiwand-einstöckigen Bailey-Brücke bereits zur Mittagszeit abgeschlossen werden.

Der anschließende Vorschub der Brücke wurde hier nicht, wie sonst üblich, mit Hilfe eines so genannten Vorbauschnabels durchgeführt. Der Freisinger Autokran, mit dessen Seilwinde die Behelfsbrücke über den Wiesäckerbach gezogen wurde, wurde auch genutzt, um sie während des Vorschubs im Gleichgewicht zu halten. Nachdem die Brücke ihre geplante Position erreicht hatte, wurden die Rollenlager entfernt und die Brücke an beiden Seiten nacheinander auf ihre endgültigen Lager abgesetzt.

Nun konnten die Fahrbahnträger aufgelegt und die Holzfahrbahn hergestellt werden. Diese besteht aus zwei unterschiedlichen Lagen und hat insgesamt eine Stärke von 15 cm. Auch die Fahrbahnborde mussten aus Holzbalken gefertigt und montiert werden. Zusätzlich wurden an beiden Enden der Brücke so genannte Druckplatten erstellt. Diese helfen, durch Fahrzeugverkehr auf die Brücke wirkende Längskräfte in die aufgeschütteten Auffahrtsrampen abzuleiten.

Als letzter Schritt wurde noch auf beiden Seiten der Brücke Maschendrahtzaun montiert, um auch eine sichere Nutzung durch Fußgänger zu ermöglichen.
Gegen 22.00 Uhr konnten die letzten THW-Kräfte nach einem anstrengenden, aber auch sehr erfolgreichen Tag von der Brückenbaustelle abrücken.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Kollegen des THW München-Land für die tatkräftige Unterstützung beim Transport des Brückenmaterials und dem Aufbau der Behelfsbrücke. Wir sehen uns in vier Jahren zum Abbau sicher wieder 🙂