Bereits zum dritten Mal fuhren die Freisinger Brückenbauer nach Bad Neuenahr-Ahweiler, um dort den Bau einer weiteren Behelfsbrücke zu unterstützen. Vom 4. bis 11. September waren acht Freisinger THW-Kräfte in Ahrweiler und bauten gemeinsam mit den Ortsverbänden Müllheim, Sondershausen, Berlin-Mitte, Hamburg-Altona, Mönchengladbach und Ludwigshafen am Ahrtor eine 51,85 m lange D-Brücke. Die gleiche Bauweise wurde Ende Juli schonmal an der Landgrafenbrücke errichtet, so dass sich bestimmt manch einer die beliebte Computerfunktion “Copy and Paste” gewünscht hat. Die Realität sah aber anders aus. Auch dieses Mal wurde in zwei wechselnden Schichten die Brücke in Rekordzeit gebaut. Die 152 Tonnen Stahl wurden ebenfalls im Vorschub montiert und ans andere Ufer gezogen. Mit Anbindung an die Straße durch die Stadt konnte die Brücke wenige Tage nach dem Bau für den Verkehr freigegeben werden.
Die Brücke hat einen besonderen Standort, ersetzt sie zum einem eine weitere wichtige Verbindung, zum anderen erlaubt sie der Feuerwehr wieder ein Stück Normalität. Mussten in der ersten Phase der Katastrophe extra Personal und einsatztaktisches Gerät am rechten Ufer vorgehalten werden, um die Rettungsfristen einhalten zu können, kann jetzt wieder über die Brücke das rechte Ufer erreicht und somit das Vorhalten von Helfern und Material reduziert werden. Außerdem wird die an die Brücke angrenzende Feuerwache mit September wieder in Dienst gehen. Denn auch hier hat das Wasser seine Spuren hinterlassen: Eine Fahrzeughalle musste aufgrund der starken Beschädigungen abgerissen werden, ein anderer Teil, der auch als Aufenthaltsraum während des Brückenbaus diente, wurde stark angegriffen und wird nun für den Einsatzbetrieb aktuell wiederbelebt.
Teile des Montagematerials, wie der Vorbauschnabel, wurden in Bad Neuenahr eingelagert und stehen nun weiteren Bauten im Ahrtal zur Verfügung, denn der Einsatz geht weiter. Auch die Freisinger Kräfte bereiten einen weiteren Brückenbau in Ahrbrück vor, etwas kleiner, aber aufgrund der fehlenden Infrastruktur vor Ort mit besonderen Organisationsaufwand. Der Bau ist für Anfang Oktober geplant.