Veröffentlicht am

Orientierungsfahrt der Hilfsorganisationen im Landkreis Freising

Alle zwei Jahre findet die landkreisweite Orientierungsfahrt der Hilfsorganisationen statt bei der die teilnehmenden Gruppen durch den Landkreis navigieren und verschiedene Aufgaben lösen müssen. 2016 gewann das THW Freising diese Orientierungsfahrt und hatte daher die Ehre, die Orientierungsfahrt 2018 auszurichten, die die Feuerwehr Palzing mit großem Abstand gewann.

Wenn alle zwei Jahre Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren des Landkreises, des THW Freising und der Rettungsdienstorganisationen in langsamer Fahrt durch den Landkreis rollen, dann sind zwei Dinge sicher: Der Sommer wird langsam zum Spätsommer und es ist Landkreis-Orientierungsfahrt der Hilfsorganisationen!

Und am Samstag, 08.09.18 war es wieder soweit! Nachdem das THW Freising die Orientierungsfahrt 2016 gewonnen hatte, hatte es neben dem großen Wanderpokal auch die Ehre mitgebracht, die Orientierungsfahrt 2018 auszurichten. Das Organisationsteam des THW Freising um Felix Trenz und Felix Willert hatte in gut einjähriger Vorbereitungsarbeit eine abwechslungsreiche Strecke und vier Stationen mit kurzweiligen und lustigen Aufgaben für die Teilnehmer ausgearbeitet. Insgesamt hatten 23 Teilnehmergruppen gemeldet von denen letztlich 19 Teams an den Start gingen. Neben 17 Gruppen von Feuerwehren aus dem Landkreis Freising trat auch je eine Gruppe des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Freising und von der Johanniter-Unfallhilfe Allershausen an.

Die 19 Teams wurden aus der neuen Unterkunft des THW Freising ab 8 Uhr morgens zeitversetzt auf die Reise geschickt. Ihren Weg zu den einzelnen Stationen mussten die Gruppen an Hand von Hinweisen und einer Karte finden, während der Fahrt Fragen beantworten und auf an der Strecke angebrachte Zeichen und Bilder achten.

An einer Station galt es, die Geschicklichkeit beim Steuern des THW-Krans unter Beweis zu stellen. Ein Teammitglied bewegte den Mobilkran unter Aufsicht eines erfahrenen Kranführers auf Anweisung seines Teampartners bis ein abzuwerfendes Gewicht möglichst in den Mittelpunkt eines Zielkreises traf. Während dessen mussten die anderen Teammitglieder einen besonderen Schubkarrenparcour absolvieren. Eine Person saß in der Schubkarre und musste zwei Behälter mit Wasser balancieren während eine zweite den Schubkarren mit verbundenen Augen auf Anweisung des im Schubkarren sitzenden durch einen Hütchenparcour steuern musste.

An der nächsten Station galt es auf Zeit mit einem Feuerwehrschlauch Dosen von einer Bank zu spritzen und das beliebte THW-Kugelspiel ebenfalls auf Zeit zu absolvieren. Anstelle der Bewegung mit Hebekissen war das Spiel diesmal auf den Gabeln des Radladers montiert. Die Kugel musste dabei nach vorne und hinten durch Bewegen der Gabeln nach oben und unten und nach links und rechts durch Vorwärts-/Rückwärtsfahrbewegungen auf versetzte Schlauchbrücken realisiert werden. Auch hier stand ein erfahrener Radladermaschinist den Fahrern zur Verfügung und das Team hatte die Aufgabe, den Fahrer einzuweisen. Hier waren sowohl Feingefühl in der Steuerung der Maschine als auch vorausschauendes Handeln der Einweiser gefragt.

Mehr die Fähigkeit zu schätzen war an der dritten Station gefragt. Hier mussten die Wettkampfgruppen von einem Haufen Sand, der auf dem Kipper des THW lag, exakt 400 kg mit Schaufeln in eine Kippmulde schaufeln. Die Spannweite der Füllungen bewegte sich dabei von tatsächlich exakt 400 kg bis hin zur größten Abweichung von 260kg.! An der vierten und letzen Station schließlich galt es die in allen Organisationen erlernten Bergungsmethoden umzusetzen. Hier musste ein sog. Schleifkorb über Hindernisse hinweg getragen werden. Die Herausforderung war, von den im Korb stehenden Wasserbechern so wenige wie mögliche umzuwerfen. Auch hier waren die Teams hoch motiviert an der Umsetzung der Aufgabe und nutzten zum Teil kreative Lösungsansätze zum möglichst erschütterungsfreien Überwinden der Hindernisse.

Um die Fahrtzeiten zwischen den Aktionspunkten für die Teilnehmer nicht zu lange werden zu lassen, mussten sie nicht nur Fragen aus allen Wissensbereichen beantworten sondern auch während der Fahrt aus einem Kartenspiel, einer Rolle Tesafilm und einem Karton ein Kartenhaus bauen. Hier war die Kreativität schier grenzenlos und es entstanden 19 individuelle Kunstwerke, die die Teilnehmer im Saal der Unterkunft in der Pause zu bewerten hatten. Diese Bewertung floss schließlich in die Gesamtbewertung mit ein.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Unterkunft des THW, das vom Verpflegungstrupp des Ortsverbands standesgemäß in der Feldküche gekocht worden war, boten die Freisinger THW´ler ihren Gästen Führungen durch die neue Unterkunft. Auch der Mobilkran und der Schwenklader mit dem Kugelspiel standen wieder auf dem Hof bereit, gerne genutzt von vielen Teilnehmer, die mit strahlenden Augen Kran und Radlader bedienten konnten. Gleichzeitig war der Höhepunkt des Nachmittags die Siegerehrung. Die gute Stimmung in der Halle aufnehmend, geprägt von vielen Gesprächen und der Begeisterung für ein gelungenes Programm, dankten der Zugführer des THW Freising, Marco Eisenmann und der Ortsbeauftragte, Michael Wüst, zunächst den beiden Hauptorganisatoren Felix Willert und Felix Trenz. Als sichtbares Zeichen des Dankes erhielten beide ein Leatherman Multiwerkzeug überreicht. Dank ging aber auch an die rd. 50 ehrenamtlichen THW-Kräfte die die Stationen besetzt und viele Aufgaben rund um die Orientierungsfahrt gemeistert hatten und ohne deren Einsatz die Veranstaltung nicht durchführbar gewesen wäre. Für den Verpflegungstrupp des Ortsverband, der unter der Leitung von OV-Köchin Luisa Kürzinger insgesamt rund 180 Personen verpflegt hatte, war es nach der Einweihung und dem Tag der offenen Tür in diesem Jahr schon die dritte Veranstaltung, bei der eine dreistellige Personenanzahl zu verpflegen war.

Alle 19 Teams erhielten aus der Hand von Zugführer Eisenmann und Ortsbeauftragtem Michael Wüst eine Urkunde sowie einen silbernen Pokal. Bis zuletzt spannend blieb die Frage nach den Plätzen auf dem Podium. Den dritten Platz erkämpften sich die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Moosburg, die sich nur knapp dem zweitplatzierten Team vom Bayerischen Roten Kreuz aus Freising geschlagen geben mussten.

Diesjähriger Gewinner aber – und damit Ausrichter der nächsten Orientierungsfahrt 2020 – wurde die Feuerwehr Palzing. Neben einem Pokal des THW konnte die siegreiche Mannschaft den Orientierungsfahrt-Wanderpokal mit in die heimische Wache nehmen. Im Wanderpokal sei, so der schmunzelnde Ortsbeauftragte während der Laudatio, der entscheidende Hinweis auf den Verbleib des sagenumwobenen, geheimen Buchs der Orientierungsfahrtorganisation versteckt. Ein Aufgabe aus dem großen Buch der Orientierungsfahrt habe diese Veranstaltung indes schon erfüllt, so Wüst weiter. "Sie trägt dazu bei das zusammen zu bringen, was zusammen gehört: Nämlich die unterschiedlichen Organisationen im Katastrophenschutz - die im Einsatzfall ja ebenfalls Hand in Hand arbeiten – zusammen zu bringen. so das Fazit dieses höchst erfolgreichen und spannenden Tags.